Industrie 4.0, die vierte industrielle Revolution, ein Begriff, der seit einigen Jahren zunehmend in den Medien und Unternehmen Beachtung findet. Wenn man hierzu recherchiert findet man in der Regel immer die gleichen Beispiele – 3D-Drucker, Roboter-Autos, sich selbst verwaltende Kühlschränke, Drohnen. Im Zusammenhang mit produzierenden Unternehmen werden Smart Factory und das „Internet der Dinge“ als die Organisations-Revolution, richtiger -Evolution, der Zukunft gepriesen. Damit ist die Vernetzung, nicht nur von Maschinen, Menschen, Steuerungen und der Unternehmens-IT gemeint, sondern Produktionsmaterialien und Produkte selbst werden in die Lage versetzt den besten Herstellungs- und Logistikprozess zu finden. Bisher lassen sich jedoch nur wenige Pilotprojekte hierzu finden. Der Blick in die Vergangenheit mit dem CIM-Enthusiasmus der 1980er Jahre lässt es auch ratsam erscheinen die Erwartungen etwas zu bremsen. Nichtsdestotrotz, die Voraussetzungen sind nun im 21. Jahrhundert deutlich anders als in den 1980igern. Die Digitalisierung wird auf alle Fälle voranschreiten.
Nun hat eine neue Studie zu Industrie 4.0 und zur Digitalisierung prognostiziert, dass es dadurch in den Unternehmen zu gravierenden Arbeitsplatzverlusten kommen wird. Mehrere Millionen Arbeitsplätze sollen überflüssig werden und zwar weniger in den Produktionshallen, sondern in Büros und Verwaltung. Besonders gefährdet sind die Angestellten mit weißem Kragen, heißt es in der Untersuchung. Neue Stellen, die für Spezialisten für Computer und Technik in den nächsten Jahren entstehen sollen, werden weniger als die Hälfte der Arbeitsplatzverluste kompensieren.
Schon heute bewerkstelligen viele Abteilungen laufend IT-Projekte. Projekt- und Abteilungsteams, oftmals übergreifend, führen neue IT-Lösungen ein und erneuern/optimieren bestehende Lösungen. Damit verbunden sind Veränderungen in den Aufgabenprofilen und Qualifikationen der Mitarbeiter. In manchen Bereichen, z. B. in den sich geradezu explosionsartig und chaotisch entwickelnden e-Commerce-Abteilungen kommt es in kürzesten Abständen zu gravierenden Veränderungen bzgl. der Anforderungen an die Mitarbeiter. Daraus folgen hohe Belastungen für Mitarbeiter und auch in den Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Neben den offensichtlichen Kosten aufgrund sich ziehender Projekte entstehen zusätzlich verborgene Kosten aufgrund von Störungen in den Mitarbeiter-, Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Wesentliche organisatorische Kompetenz ist deshalb die Beherrschung der Digitalisierung, d. h.
- die Fähigkeit zu tatsächlichen Prozessoptimierungen unter Einbezug entsprechender Methoden,
- das Management motivierender Mitarbeiterentwicklung mit der entsprechenden Führungskompetenz
- und das Sicherstellen stabiler Lieferanten- und Kundenbeziehungen.
Nicht zu vergessen, professionelles Projektmanagement!